Zyklus, PCO, Östrogendominanz und Progesteron gegen Falten und Depression
Der Zyklus ist in zwei Phasen gegliedert: In der ersten Hälfte dominiert das Östradiol. Es sorgt dafür, dass die Schleimhautschicht in der Gebärmutter nach der Menstruation wiederaufgebaut wird. Parallel reift im Eierstock unter der Wirkung des follikelstimulierenden Hormons FSH ein Follikel heran, dass die Eizelle enthält.
Der Eisprung findet unter Einfluss des Hormons LH (luteinisierendes Hormon,) 12 bis 16 Tage vor der nächsten Menstruation statt: Der Follikel platzt und gibt die Eizelle frei. Diese wandert dann durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Das dauert etwa drei Tage. In den ersten Stunden nach dem Eisprung kann das Ei von einem Spermium befruchtet werden. Nach dem Eisprung entsteht aus dem Follikel der sogenannte Gelbkörper, der vor allem Progesteron produziert. Progesteron hält die Gebärmutterschleimhaut aufrecht und ist für das gesunde Wachstum des Embryos verantwortlich. Wird die Eizelle nicht befruchtet wird diese mit der nächsten Menstruation abgestoßen. Mit einsetzen der Blutung beginnt der Zyklus von neuem, es ist der Tag 1 des Zyklus.
Östradiol
Östrogene gehören zu den Steroidhormonen und brauchen als Grundbaustein Cholesterol – von dem immer wieder behauptet wird das es in einer zu hohen Konzentration im Körper ist. Fakt ist das essentiell ist für die Bildung unserer Hormone wie Pregnenolon, Estrogen, Pregnenolon, DHEA, Testosteron, Progesteron oder Cortisol.
Zurück zum Hauptöstrogen, es schwankt im fortpflanzungsfähigen Alter und hat seinen Pick zum Zeitpunkt des Eisprungs.
Die Elastizität unserer Gefäße sind stark östrogenabhängig. Östrogene beeinflussen die Pumpleistung unseres Herzens sowie den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv. Die Datenlage zeigt heute, dass Frauen, die (transdermale) Hormone nach den Wechseljahren nehmen, seltener an Arterienverkalkung, hohen Blutfettwerten und Diabetes erkranken.
An der Haut haben die Östrogene einen »Feuchtigkeit spendenden«, verjüngenden Effekt.
Östron
Östron gehört auch zur Östrogen-Gruppe. Bei Frauen mit PCO-Syndrom und/oder Übergewicht finden sich relativ hohe Östronkonzentrationen im Blut. Diese stören in der Hirnanhangdrüse die Ausschüttung von LH und FSH, was das ganze Steuerungssystem durcheinanderbringen kann.
Nach den Wechseljahren ist die Östronproduktion in den Eierstöcken sehr gering. Bei Blutungsstörungen oder Brustschmerzen zeigt sich Östron oft erhöht. Frauen, die Hormone in Tablettenform einnehmen (orale Therapie), sollten auf jeden Fall ihren Östronspiegel messen lassen, denn die künstlichen Östrogene der Tabletten werden von der Leber zum Teil in Östron umgewandelt und können zu unnatürlich hohen Östronwerten führen. Werden für die Therapie natürliche Östrogene (Gels und Pflaster) eingesetzt, lässt sich dies vermeiden.
Progesteron
Das Progesteron oder auch Gelbkörperhormon wird hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet und ist vor in der zweiten Zyklushälfte am höchsten. Es baut die Gebärmutterschleimhaut und bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
Zu Beginn einer Schwangerschaft ist Progesteron für die Einnistung des Embryos zentral und sorgt dafür, dass die Schwangerschaft stabil bleibt. Ein Mangel an Progesteron in den ersten zwölf Wochen kann zu Fehlgeburten führen.
Wichtige Funktionen des Progesterons
Progesteron sichert den gesunden Verlauf der Schwangerschaft und des Babys und erfüllt wesentliche Funktionen im Nervenstoffwechsel.
Progesteron unterstützt die Neubildung von Knochensubstanz und trägt zur psychischen Entspannung und Schlafbereitschaft bei, indem es auf die GABA-Rezeptoren im Gehirn Einfluss nimmt. Neuere Arbeiten gehen sogar davon aus, dass Progesteron in der Lage ist, geschädigte Nervenzellen zu reparieren.
Progesteron gilt mittlerweile auch als natürliches Schutzhormon vor Gebärmutter- und Brustkrebs.
Progesteron hat einen antidepressiven und entwässernden Effekt. Es ist sehr wichtig für das Wohlbefinden der Frau und wirkt gegen Faltenbildung.
Progesteron Mangel ist sehr häufig in der Praxis und es können folgende Symptome auftreten:
- Schlafstörungen
- Herzrhythmusstörungen
- Starkes Schwitzen
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Myome
- Vitalitätsmangel
- Mastopathie
- Eierstockzysten
- Starke Zyklusblutungen
- Emotionale Unausgeglichenheit
- Wassereinlagerung
- Gewichtsprobleme
- Verstärkung der Cortisol Wirkung
- Einlagerung von Fett im Bauchbereich
- Hitzewallungen
- Schleimhaut-, Hauttrockenheit,
- Haarverlust
Am schonendsten erfolgt der Ausgleich von Progesteron, Östrogen und Testosteron über die Haut.
Corinna Maier, HP